Zerstörungsfreie Inspektion

Die Anforderungen an die Qualitätskontrolle auch bei komplexen Bauteilen steigen bis hin zu einer 100% Qualitätsüberprüfung.  Die Inspektion von Teilen mit komplexer Form erfordert die Kombination von Robotik und Sensorsystemen, um die gesamte Oberfläche des Bauteils zu überprüfen. Im Projek ...+
Um wettbewerbsfähig zu bleiben und ihre führende Herstellungsposition zu halten, muss die europäische Industrie in der Lage sein, qualitativ hochwertige Produkte zu produzieren und die Produktivität bei gleichzeitig niedrigen Kosten zu steigern. Die Fertigungsindustrie befindet sich aufgrund der ...+
Wesentliche Teile - unter anderem der Tragflächen des Airbus A 380 – werden aus Faserverbundwerkstoffen gefertigt. Bei der Bearbeitung – zum Beispiel dem Bohren – kann es wegen der Inhomogenität des Werkstoffs in den Innenwänden der Bohrlöcher zu Ausfransungen und Ablösungen kommen. Die Q ...+
Die Luftfahrtindustrie setzt auf Leichtbau zur Gewichtseinsparung. Der Airbus A 320 wird bereits zu einem Großteil aus leichten Kohlenstoff-Faserverbundbauteilen („Carbon“) gefertigt. Die Produktion erfordert höchste Präzision und ist damit teuer. Kleinste Fehler können dazu führen, dass Te ...+
Das Projekt SonicScan hat zum Ziel, zerstörungsfreie Methoden auf der Grundlage der Ultraschallprüfung zu entwickeln, die für primäre Strukturbauteile geeignet sind. Die größte Herausforderung ist die kompakte Form der Teile und ihre hohe Dicke. Um dieses Problem zu lösen, baut das Projekt au ...+
Das Projekt INLINE zielt darauf ab, eine Lösung für die Implementierung einer skalierbaren Produktionslinie für Brennstoffzellen zu finden. Aktuelle Produktionsprozesse basieren auf manuellen Arbeitsprozessen wodurch die Zykluszeiten, Kosten und Skalierbarkeit limitiert werden. Die Entwicklung st ...+
Der Erfolg der digitalen Fabrik basiert auf der bestmöglichen Einbeziehung des Menschen, seiner Erfahrung und Individualität in den Produktionsprozess. Die enge Kooperation von Mensch und Roboter ohne die üblichen Schutzzäune wird seit einigen Jahren erforscht. Dabei konzentrieren sich die Entwi ...+
Die automatische Prüfung von Composite-Bauteilen gewinnt sowohl  in der Automobilindustrie als auch in der Luftfahrt zunehmend an Bedeutung. Während es bei den Produktionsverfahren substantielle Fortschritte gegeben hat, wird die Prüfung immer noch manuell durchgeführt, nimmt aber 30-50 Prozent ...+
Ausgangssituation: Die effiziente Produktion von Faserverbundbauteilen ist für den Leichtbau von essenzieller Bedeutung. Bauteile mit einer 3d-Struktur werden aus Kohlefasermatten geformt. Bei der Drapierung ändern sich die Verläufe der Kohlefaserstränge auf komplexe Art. Die Ausrichtung der Fas ...+
Der Einsatz von Machine Vision in der automatischen Qualitätssicherung produziert enorme Datenmengen, um Fehler zu detektieren. Das langfristige Ziel der Qualitätsprüfung ist aber nicht nur die robuste iO/niO-Erkennung, sondern die Verringerung oder Vermeidung von Ausschuss. Dazu ist eine Rückko ...+
Holzfurnieroberflächen spielen als Leichtbau-Dekorteile für die Luftfahrtindustrie eine wichtige Rolle. Diese Oberflächen sind hochglänzend lackiert, deren Qualität wird im Rahmen der Abnahme von den Erstausrüstern (OEM) kritisch bewertet. Dabei werden Messgeräte eingesetzt, die Kennwerte üb ...+
Rissprüfungen sind sowohl für die  Qualitätssicherung als auch für die reguläre Überprüfung von Bauteilen – zum Beispiel in der Luftfahrt - wichtig. Die aktuell eingesetzte Technologie ist bereits mehrere Jahrzehnte alt. Sie basiert auf fluoreszierenden, magnetischen Partikel und ist aufwe ...+
Das Projekt UseML beschäftigt sich mit Inspektionssystemen, die Machine Learning–Strukturen nutzen und zu ihrer Optimierung Trainingsdaten benötigen. Die Meta- Information über den Zustand des Inspektionssystems wird extrahiert und in verständlicher Weise präsentiert.Die Bildverarbeitung für ...+

Robotik

IMP erforscht neue Methoden und Werkzeuge zur Verbesserung der Planung und Ausführung von Wartungstätigkeiten in anspruchsvollen, komplexen Produktionssystemen durch intuitive Anleitung, on-line Validierung und optimiertes Scheduling. Im Detail umfasst dies folgende Schwerpunkte: (1) Detektion und ...+
NPS2 erforscht neue Methoden für die prioritätsregelbasierte Führung und Steuerung von flexiblen, volatilen Produktionsabläufen auf operativer Shop Floor Ebene nach einstellbaren Strategien. Dazu werden komplexe Prioritätsregeln mittels Metaheuristiken und Simulationsmodellen automatisch synthe ...+
Entwicklung von Methoden und Verfahren zur Optimierung der Produktionslogistik in der Herstellung von Stahlhalbzeugen für die Automobil- und Eisenbahnindustrie   Hintergrund Die europäische Stahlindustrie ist weltweit einem intensiven Wettbewerb ausgesetzt. Um weiterhin international konkurre ...+
Das Ziel dieses Projekts ist die Erforschung von Ansätzen für einen verteilten Optimierungsalgorithmus für Dynamic Job Shop Scheduling Probleme in einer massiv verteilten, flexiblen Fertigungs- und Produktionsumgebung, die von stochastischen Einflüssen geprägt ist. Der entwickelte Forschungspro ...+
CEUP2030 – Central Europe Upstreaming for Policy Excellence in Advanced Manufacturing & Industry 4.0. towards 2030 Das CE Interreg-Projekt CEUP 2030 (Central Europe Upstreaming for Policy Excellence in Advanced Manufacturing & Industry 4.0 towards 2030) hat sich zum Ziel gesetzt, stabile I ...+
PredMAIn (Interreg, 2021-2022) KI-basierte vorausschauende Wartung   Ausgangssituation Projekt KI-basierte vorausschauende Wartung (ATCZ279) Der Interreg Programmraum Österreich-Tschechische Republik ist eine Region mit einer hohen Anzahl von KMUs. Viele davon sind in der Produktion und Fertig ...+
  Share 4.0 – Interreg Slovakia-Austria – European Regional Development Fund Das Interreg Slowakei-Österreich-Projekt „Share 4.0“ widmet sich der Schaffung von Synergien in der Region Slowakei – Österreich durch den Austausch von „Best Practices“ und dem Bewusstsein für innovat ...+
IMPROVE! – DIGITALE INNOVATIONSACHSE FÜR DIE INTELLIGENTE AT-HU-REGION   Die Digitalisierung stellt Unternehmen aller Branchen vor große Herausforderungen. Diese Herausforderungen können nur durch einen strukturierten, systematischen Ansatz bewältigt werden. Das Interreg AT-HU Projekt „ ...+
Im Projekt NEXGEN_RWP setzt sich PROFACTOR die Entwicklung einer neuen Generation von Robotersystemen zum Ziel, die komplexe Aufgaben unter sich ändernden Rahmenbedingungen effizient selbst lösen können.  Die Weiterentwicklung  kognitiver Technologien soll ein breites Spektrum an Applikationen ...+
Im Rahmen dieses Projekts werden Technologien und Methoden für kollaborierende Roboterkonzepte entwickelt die eine sichere, dynamische, intuitive und wirtschaftliche Unterstützung des Menschen in Produktionsprozessen erlauben. Es werden neben den klassischen roboterdominierten Branchen, wie z.B. d ...+
Beim Projekt AssistMe stehen die potenziellen BenutzerInnen im Mittelpunkt. In einem mehrstufigen Prozess werden innovative Interaktionskonzepte zur Programmierung und Bedienung von robotischen Assistenzsystemen entwickelt und evaluiert. Dabei werden die künftigen Nutzer in Form von Benutzerstudien ...+
Die Anforderungen an den Montageprozess und an die gesamte Produktion steigen hinsichtlich Flexibilität, der Volatilität der Märkte, der hohen Variantenvielfalt und der immer kürzeren Innovationszyklen. Zurzeit erfordern diese Anpassungen einen hohen Aufwand an Ressourcen, Betriebsmitteln und Pe ...+
In der Flugzeugindustrie werden große Bauteile stationär und zum Teil über Tage hinweg in Arbeitszellen bearbeitet.  Der Einsatz von herkömmlichen Robotern ist in solchen Arbeitsumgebungen nicht sinnvoll. Im EU-Projekt VALERI wird eine mobile Roboterplattform entwickelt, die ähnliche Aufgaben ...+
Ziel des internationalen Forschungsprojekts LOCOBOT war die Entwicklung eines kostengünstigen „Roboter-Kollegen“ im Baukastensystem. Er eignet sich sowohl für Industriebetriebe mit hohen Stückzahlen als auch für Manufakturen geringen Produktvolumina und hoher Kundenspezifität. Im Vordergrun ...+
In dem abgeschlossenen Forschungsprojekt Custompacker wurde ein skalierbares und flexibles Assistenzsystem (FlexiPack) für die Anforderungen eines ergonomisch günstigen Arbeitsplatzes bei der Verpackung von schweren und großen Teilen – im konkreten: Fernsehern  – entwickelt. Bei der Verpacku ...+
Bei der Produktion von Leichtbauteilen aus Faserverbundwerkstoffen in der Luftfahrtindustrie  müssen zahlreiche Arbeitsschritte  manuell durchgeführt werden:  Füllen, Spachteln, Schleifen, das Aktivieren von Oberflächen und das Ausbessern von kleinen Fehlstellen. Das Projekt Seltec untersucht ...+
Der "Griff in die Kiste" ist gelöst Das Handling von unförmigen und unsortiert dargebotenen Teilen – zum Beispiel in einer Schütte - stellt für die Automatisierung eine Herausforderung dar. Der von PROFACTOR und IH Tech gemeinsam entwickelte iRob Feeder®  ist in der Lage, unterschiedliche W ...+
Märkte, in denen die Nachfrage nicht immer genau vorhergesagt werden kann, bzw. Unternehmen, die mit kleinen Fertigungslosen arbeiten, profitieren nicht von der erhöhten Produktivität durch Roboter. Der Trend hin zu individualisierten Serienfertigung verschärft die Problematik zusätzlich. Indus ...+
Kollaborative Leichtbauroboter sind in der Industrie im Trend. Sie sind vergleichsweise günstig. Die Entwicklungen im Forschungsfeld des maschinellen Lernens machen sie zunehmend flexibel und sorgen für eine leichtere Bedienung. Die Herausforderungen für die Forschung liegen auf der Hand. Die Mas ...+
Roboter, die ganz ohne Schutzvorrichtung mit Menschen zusammenarbeiten: Die kollaborative Robotik ist die Zukunft der Produktionsindustrie. Die Anwendungsgebiete von Mensch-Roboter-Kollaborationen (MRK) sind vielfältig: So greifen beispielsweise bei der Verpackung von Waren oder bei der Montage von ...+
[vc_video link="https://www.youtube.com/watch?v=AKxSrTHv72M " title="Kurzvorstellung Projekt"]Projektname: PlugBot - Plug and Produce Robotic Building Blocks Förderung: FFG –  Produktion der Zukunft (28. Ausschreibung) Laufzeit:   1.04.2019 – 31.12.2021 Kurzvorstellung: https://www.youtube.c ...+
Der Paradigmenwechsel von der Massenproduktion zur Massenanpassung führt dazu, dass Produktionssysteme mehr Produktvariationen, kleinere Lebenszyklen und kleinere Losgrößen bewältigen können. Die Robotik wird einer der Hauptverantwortlichen für diesen Übergang zur transformierbaren Fabrik von ...+
Ziel des Projektes ist die intuitive Programmierung von Robotern für komplexe Montageprozesse mit natürlichen Kommunikationsmethoden durch Nicht-Experten. Damit Robotersysteme von einem nicht fachkundigen Benutzer lernen können, sollte das Robotersystem zunächst die Absicht des Benutzers versteh ...+
Traditionelle Automatisierung eignet sich besonders gut für repetitive Tätigkeiten. Sie stößt aber bald an ihre Grenzen sobald Roboter mit dem Menschen zusammenarbeiten sollen. Gerade das Feld der Mensch/Roboter-Kooperation gewinnt jedoch immer größere Bedeutung in Zeiten von Individualisierun ...+
Ziel in MMAssist II ist es, das Wesen und die Charakteristik von Assistenz im Produktionskontext grundlegend zu untersuchen, daraufhin optimierte Assistenzsysteme für zukunftsweisende auf Menschen fokussierte Arbeitsplätze („Human-Centered Workplace“) zu entwickeln, diese in industriellen Umge ...+
Motivation im Sport durch robotergestütztes Coaching Motivationssysteme, die im Gesundheits- und Freizeitkontext eingesetzt werden, stützen sich hauptsächlich auf Bildschirm basierte, virtuelle Trainer, und über soziale Netzwerke verbundene Peer-Personen als Hauptmotivatoren. In der Arbeitswelt ...+
Das Projekt RESINET adressiert den Themenschwerpunkt der Resilienz von Energienetzen unter Berücksichtigung der Wandlung der Rahmenbedingungen von zentralen, unidirektionalen Systemen hin zu Netzen mit einem signifikant höheren Anteil an erneuerbaren, fluktuierenden Energieeinspeisern („Prosumer ...+

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Ihr Ansprechpartner

Dr. Andreas Pichler
CTO

+43 72 52 885 306
andreas.pichler@nullprofactor.at

Am 28. Und 29. September fand im Museum Arbeitswelt in Steyr das mittlerweile dritte Symposium Add+it statt. Rund 130 Teilnehmer aus Industrie und Wissenschaft tauschten sich auf höchstem Niveau zum Thema Additive Fertigung und dem 3D-Druck von Kunststoffen aus.

 

Das Symposium Add+it fand zum dritten Mal statt, was ist dein Resümee zur Veranstaltung?

Dr. Thomas Fischinger: Das Format mit einer Mischung aus Vorträgen im Plenum und vertiefenden Sessions in kleineren Gruppen hat sich auch bei der dritten Auflage bewährt. Der Teilnehmer Mix aus Wissenschaft und Industrie war wieder sehr ausgewogen, das zeigt, dass wir die Veranstaltung gut gewichten.

 

Das Format und der Fokus auf Kunststoffe bleibt erhalten? 

Fischinger: Das ist ganz klar, dass wir uns bei der Vielfalt an Techniken auf den 3D Druck von Kunstoffen beschränken. Die Erfahrungen und das Know-How sind auch bei den Teilnehmern aus der Praxis sehr hoch. Die einzige Überlegung ist: wie können wir zusätzlich zum Symposium auf höchstem Standard Personen aus der Industrie einbinden, die sich zum Thema und den Möglichkeiten erstmals informieren wollen.

 

Was ist aus der Sicht der Arbeit von PROFACTOR erwähnenswert?

Fischinger: Der Druck von Polyolefinen, den wir im Projekt NextGen3D entwickeln, hat sehr große Aufmerksamkeit erregt. Das sollte auch im kommenden Jahr so sein, da wird das Projekt ja schon abgeschlossen sein.

 

Wie war das Feedback der Aussteller?

Fischinger: Durchwegs positiv. Sechs Druckerhersteller bzw. 3D-Druckdienstleister waren da, sie sind auf reges Interesse gestoßen und wir gehen davon aus, dass im kommenden Jahr noch der eine oder andere Austeller dazustoßen wird.

 

Es war bereits die dritte Add+it, ist die Veranstaltung im kommenden Jahr fix? 

Fischinger: Wir haben gemeinsam mit dem Mitveranstalter dem Institut of Polymer Product Engineering (Johannes Kepler Universität) die vierte Auflage bereits angekündigt. Sie soll erneut im Museum in Steyr stattfinden, da wir sehr gute Rückmeldungen zur Location und auch zur Stadt erhalten haben.

 

 

Hochkarätiges Konsortium unter der Koordination von PROFACTOR zieht österreichisches Leitprojekt an Land

Großer Erfolg für die Steyrer Forschungsschmiede PROFACTOR. Das Unternehmen erhält den Zuschlag für das nationale Leitprojekt im Rahmen der Initiative „Produktion der Zukunft“ des Infrastrukturministeriums. PROFACTOR koordiniert dabei drei Jahre lang 24 Partner aus Industrie und Wissenschaft. Im Mittelpunkt des Projekts steht die Entwicklung von Technologien, die den Menschen in der Produktion sinnvoll unterstützen. In die Entwicklung der Systeme werden die MitarbeiterInnen der Unternehmenspartner aktiv eingebunden. Die wissenschaftliche Leitung hat Professor Manfred Tscheligi (Center for Human-Computer Interaction der Universität Salzburg bzw. Austrian Institute of Technology).

„Industrie 4.0 betrifft nicht nur die Technik in der Fabrik, sondern auch die Leute, die damit arbeiten. Wir werden die Digitalisierung so nützen, dass unsere Betriebe und unsere Arbeitskräfte davon profitieren. Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag für sichere, gut bezahlte und erfüllende Arbeitsplätze in Österreich“, so Infrastrukturminister Jörg Leichtfried. Das Infrastrukturministerium fördert Forschung und Entwicklung im Bereich Industrie 4.0 mit rund 185 Millionen Euro jährlich.

„Der Zuschlag bestätigt, dass wir in den vergangenen Jahren mit der Forschung rund um Assistenzsysteme auf das richtige Pferd gesetzt haben“, sagt Andreas Pichler, technischer Geschäftsführer von PROFACTOR. In dem Forschungsunternehmen ist man überzeugt, dass Europa als Industriestandort nur dann reüssieren wird, wenn individualisierte Produkte zu marktfähigen Preisen erzeugt werden können.“ Die Produkte der Zukunft werden immer funktioneller und individueller. Auch Massenartikel werden künftig in Losgröße 1 produziert. Eine herkömmliche Produktion mit Massenfertigung bewältigt das aufgrund der fehlenden Flexibilität nicht.

Maschinen, die mitdenken, entscheiden über den Standort

„Nur Assistenzsysteme mit kognitiven Eigenschaften schaffen diesen Spagat zwischen Masse und Individualität,“ ist Pichler überzeugt. Das bedeutet: „Maschinen, die mitdenken, und den Menschen dann entlasten, wenn es darauf ankommt, sind die Lösung.“ Die menschenleere Fabrik sei für Europa jedenfalls KEINE Vision mehr. Pichler: „Für eine Fabrik mit assistierenden Maschinen – die vom Menschen auch akzeptiert werden müssen – liegt allerdings noch viel Arbeit vor uns.“ Die Synergie von Mensch und Maschine ist das zentrale Thema für zukünftige Produktionsumgebungen. Assistenz bedeutet das Eingehen auf spezielle Benutzungssituationen und dessen innovative Umsetzung“, betont Manfred Tscheligi in seiner Rolle als Wissenschaftlicher Projektleiter. „In dem Projekt werden dafür Assistenz-Units erforscht und entwickelt“.

MitarbeiterInnen müssen die Systeme akzeptieren

In dem Projekt werden mit den Partnerorganisationen modulare Einheiten mit spezifischen Assistenzfunktionen erforscht, die über den jeweiligen Use Case hinaus anderen Partnern bereitgestellt werden. In die Entwicklung der Lösungen werden die MitarbeiterInnen in den Unternehmen einbezogen.

„Assistenzsysteme nehmen den WerkerInnen einerseits monotone und belastende Arbeiten ab und helfen bei der Bewältigung der immer größer werdenden Variantenvielfalt“, sagt Pichler. „Andererseits muss vor der Implementierung klar evaluiert werden, wovor der Mensch berechtigt oder unberechtigt Angst hat und welche Art der Assistenz vom Menschen akzeptiert wird.“

Hochkarätiges Konsortium lässt viel erwarten

PROFACTOR hat in der Vergangenheit bereits unzählige nationale und internationale Forschungsprojekte koordiniert. Das gegenwärtige Projekt ist zweifelsohne eine der bisher größten Herausforderungen. „Das Konsortium mit der wissenschaftlichen Leitung durch ausgewiesene Expertise im Bereich Mensch-Maschine Kommunikation und die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen und facettenreichen Partnern decken ein breites Feld von Expertisen ab“, sagt Pichler. „Die Herausforderung ist groß, die Erwartungen dürfen es auch sein. Wer von Modellfabriken spricht, wird künftig an Steyr nicht herumkommen.“

 

Großer Wurf für das Innovationsland OÖ

„Die Koordination dieses Leitprojektes nach OÖ geholt zu haben, zeigt wieder einmal, dass Oberösterreich zu den Spitzenregionen im Bereich der industriellen Produktion zählt. Diese starke Position durch innovative Projekte weiter zu kräftigen, um sich im internationalen Wettbewerb zunehmend zu behaupten, ist für das Land zukunftskritisch“, freut sich LH-Stv. Mag. Thomas Stelzer. Oberösterreich ist in der bmvit-Förderschiene ‚Produktion der Zukunft‘ sehr erfolgreich unterwegs. 2013 bis 2015 wurden insgesamt rund 144 Mio. Euro für die Themen ‚Industrielle Fertigung‘ und ‚Werkstofftechnik‘ vergeben. Oberösterreich konnte mit rund 40 % einen enormen Anteil dieser Mittel ins Land holen.

„Auch im Zeitalter der Automatisierung steht der Mensch im Mittelpunkt. Automatisierung bringt mehr Produktivität und Effizienz – aber auch einen beachtlichen Strukturwandel. Dieses Projekt ermöglicht es, diesen Wandel nicht nur positiv zu begleiten, sondern aktiv zu gestalten und die Arbeitsbedingungen für Menschen in der Produktion enorm zu verbessern“, ergänzt LH-Stv. Stelzer.

Key-Player in der Produktionsforschung

„Dieses Leitprojekt bestätigt wieder einmal, dass das oberösterreichische Unternehmen für industrielle Innovation, PROFACTOR, ein wesentlicher Key-Player in der Produktionsforschung ist. Bereits bei der letzten FFG-Ausschreibung zu einem Leitprojekt im Bereich ‚Produktion der Zukunft‘ war PROFACTOR Teil des erfolgreichen Konsortiums für das Projekt im Bereich der Generativen Fertigung ‚addmanu‘, das im Mai 2015 gestartet wurde. Zudem spielt das Unternehmen eine zentrale Rolle in dem neuen COMET K1-Zentrum ‚Pro²Future‘, das im Sommer 2016 positiv evaluiert wurde und nun die Forschungsarbeit aufnimmt, um Produkte und Produktionssysteme mit menschenähnlichen, kognitiven Fähigkeiten auszustatten“, freut sich DI Dr. Wilfried Enzenhofer, MBA, Geschäftsführer der Upper Austrian Research, der Leitgesellschaft für Forschung des Landes OÖ, und Vorsitzender des Aufsichtsrats der PROFACTOR GmbH, über den Erfolg der Beteiligungsgesellschaft.

 

Ausschreibung
Produktion der Zukunft – 18.     Ausschreibung, Leitprojekt der FFG (Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft)

Titel
MAssist II – Assistenzsysteme in der Produktion im Kontext Mensch – Maschine Kooperation

Gesamtkosten:
rund 6,25 Millionen Euro, Förderung ca. 4 Mio. Euro

iTextil: Basis für funktionelle T-Shirts gelegt.

Wenn PROFACTOR T-Shirts individuell bedrucken will, dann geht es nicht um flotte Sprüche und Grafiken. Das Forschungsunternehmen aus Steyr druckt elektrische Leiterbahnen auf Textilien. Die ChemikerInnen und PhysikerInnen des Unternehmens haben im Technologiehaus Steyr eine spezielle Tinte entwickelt, mit der Textilien individuell mit einem Inkjet-Printer funktionalisiert werden können. Das ist keine Spielerei, sondern ein Grundstein für hochspezialisierte Produkte, mit der Hochlohnländer wie Österreich für die Textilindustrie wieder interessant gemacht werden können.

Das Projekt iTextil wurde zusammen mit den Unternehmen Lenzing AG und Tiger Coatings GmbH & Co. KG durchgeführt und soeben erfolgreich abgeschlossen. „Die gedruckten, elektronischen Leiterbahnen auf dem Stoff halten Waschvorgänge, Feuchtigkeit, Hitze und Kälte ebenso aus wie ein Zerknüllen“, sagt Julia Kastner, Projektleiterin bei PROFACTOR. Rund zwei Jahre lang wurde bei PROFACTOR von Nanotechnologie-ExpertInnen an der Entwicklung der Tinte geforscht. Sie basiert auf Silber in gelöster Form und enthält keine festen Silberpartikel mehr. Dadurch ist die Tinte „stabiler“ – länger haltbar und leichter druckbar. Beim Druckvorgang verdampfen die Lösungsmittel, auf dem Textil bleibt reines Silber bestehen.

Nur Inkjet-Druck ermöglicht individuelle Fertigung

Elektrisch leitfähige Elemente in Textilien sind freilich nichts Neues. Bislang mussten aber die Leiterbahnen für leitfähige Garne in den Webmustern der Massenfertigung berücksichtigt werden. Eine individuelle Fertigung zu marktfähigen Preisen ist damit nicht möglich.

Der Kunde entscheidet, was sein „Leiberl“ können muss

Die leitfähige Silbertinte aus dem Haus PROFACTOR wird mit einem Inkjet-Printer völlig individuell auf Textilien aufgetragen. Kastner: „Das ist die Zukunft von Textilien: Der Kunde entscheidet, welche Funktionalität das Produkt wann, wo und wie bieten soll. Er kann zum Beispiel auswählen, ob ein Mikrobauteil seinen Puls misst, sein Hemd ein Durchschwitzen überprüft oder sein Shirt oder Leintuch laufend sein EKG überwacht.  Die Leiterbahnen dazu können völlig individuell definiert werden, um das optische Design der Textilie – Grafiken oder Schriftzüge –  zu unterstützen.“

PROFACTOR baut in diesem Projekt auf jahrelange Erfahrung mit Inkjet-Druck und der Entwicklung funktioneller Tinten auf. In anderen Projekten wurden beispielsweise Tinten entwickelt, mit denen organische Photovoltaikzellen – ebenfalls per Inkjet-Druck – auf Glasfassaden gedruckt werden können.

Große Erfahrung mit Inkjet-Druck

Kastner: „Die Erfahrung mit dem Inkjet-Druck aus diesen Projekten hat uns sehr geholfen. Die Herausforderung beim Projekt iTextil waren die spezifischen Eigenschaften von Textilien: Die Tinte darf nicht aufgesogen werden und die Leiterbahnen, die zwar ein paar Millimeter breit, aber nur wenige Mikrometer hoch sind, müssen völlig unterschiedlichen Belastungen standhalten.“

 

www.profactor.at/itextil